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Mit Affinity Designer auf dem Mac durchstarten – die Grundlagen

Fragt man Kreative nach dem bekanntesten Grafikprogramm, werden die meisten wohl mit “Photoshop“ antworten. Auch die weiteren Spezialprogramme wie Adobe Illustrator oder InDesign sind bekannt. Fragt man aber nach den beliebtesten Tools, gehört die Adobe Softwarepalette nicht automatisch zu den Favoriten, denn vor allem die Absatzstrategie durch das Abo-System gefällt nicht jedem. Die Anwender zahlen eine Gebühr für eine zeitlich begrenzte Nutzung, das Produkt kaufen und gegebenenfalls durch günstigere Updates erweitern, das gehört längst der Vergangenheit an. Auch aus diesem Grund konnte sich die Software Affinity Designer zu einer ernsthaften Alternative im Profibereich entwickeln. Eine Vollversion kostet hier um die 50 Euro.

Doch wie können Einsteiger mit Affinity Designer loslegen und Umsteiger sich an Eigenheiten umgewöhnen? Zuerst sei gesagt, dass das Grafikprogramm mit einer intuitiven Benutzeroberfläche und sinnvollen Funktionen auftritt. Das hilft beim Einstieg und bei der Übersicht. Eine Hauptanforderung an professionelle Grafikprogramme ist die Möglichkeit Vektorgrafiken zu erstellen und zu bearbeiten. Weiterhin gehört das Einbinden von Typografie dazu und letztlich auch der Bereich der Dateiausgabe und Weiterverarbeitung. Ob zur digitalen Verwendung oder für Printprodukte, eine Software ohne professionelle Fileausgabe kann neben  Adobe CC nicht erfolgreich bestehen. Affinity Designer beherrscht diese Anforderungen und kann nebenbei natürlich noch viel, viel mehr. Dennoch ist es gerade für den Anfang wichtig, die Software und seine Anwenderbereiche zu verstehen.

Alles richtet sich nach den drei Personas

Wer zum ersten Mal mit Affinity Designer arbeitet, wird sich zu Beginn vielleicht etwas überfordert fühlen. Da hilft es zu wissen, dass die Benutzeroberflächen in drei grundlegende Bereiche aufgeteilt ist, dies sind:

  • Draw Persona für die Erstellung und Bearbeitung von Vektoren
  • Pixel Persona für Texturen und Pixelwerkzeuge
  • Export Persona für die Datenweitergabe, Druckvorstufe und Druck

Diese drei Grundbereiche sind durch Symbole im oberen linken Fensterbereich gut zu erkennen und zu erreichen. Je nach Bedarf lässt es sich in die einzelnen Bereiche wechseln. Werkzeugleisten und Kontextleiste lassen sich jeweils anpassen und unterscheiden sich je nach aktivem Personabereich.

Wie flexibel soll es sein? Der modulare Modus macht es einfach möglich

Grafikprogramme sollten flexibel sein und sich nach den individuellen Anforderungen der Nutzer richten. Zu diesen Punkten zählen nicht nur Anpassungen innerhalb der Menüs, sondern auch Grundsätzliches wie das Erscheinungsbild und die Fensterstruktur. Verschiedene Anwender haben unterschiedliche Arbeitsbereiche. Die einen arbeiten an einem großen Bildschirm, andere nutzen mehrere Displays und wieder andere möchten auch mobil an ihrem MacBook designen. Für diese Anforderungen bietet Affinity Designer den Modularen Modus. Dieser lässt sich im Menü unter Fenster – Modularer Modus, aktivieren. Je nach Bedarf kann zwischen diesem und dem Normalmodus gewechselt werden. Der Vorteil dabei ist die Anpassungsflexibilität der einzelnen Fenster und Module. So können Bearbeitungsfelder wie Ebenen und Effekte auf einen zweiten Bildschirm verschoben werden, der Hauptbildschirm konzentriert sich dann auf den großen Zeichenbereich.

Arbeiten mit dem Medienbrowser

Bereits zu Beginn empfiehlt sich der Umgang mit dem Medienbrowser. Hier werden alle bisher erstellten oder gespeicherten Grafiken verwaltet. Diese Grafikbibliothek lässt sich über das Menü Ansicht oder per Shortcut “Shift+CMD+M“ öffnen. In diesem Bereich erfolgt zum einen die Auswahl von Grafiken, weiterhin ist es hier möglich Unterordner anzulegen oder nicht mehr benötigte Folder zu löschen. Grafiken wie Skizzen können einfach als Vorlage geöffnet werden. Dies erfolgt automatisch bei Doppelclick auf die Datei. Affinity Designer legt dann eine Hintergrundebene in der Draw Persona an.

Vorbereitende Einstellungen helfen bei der späteren Arbeit

Bevor man als Anwender mit der Software für Illustrationen richtig arbeitet, sollte man verschiedene Anpassungen vornehmen. Dazu gehören Bereiche wie die Anpassung der Benutzeroberflächen. Hier lassen sich zum Beispiel die Helligkeit des Arbeitsumfelds oder die Schriftgröße des Programms einstellen.

Werkzeuge:

Weiter geht es bei der Anordnung der gewünschten Werkzeuge. Standardmäßig sind in diesem Modul bestimmte Werkzeuge angeordnet, weitere oder andere Tools lassen sich im Modus Draw Persona – Ansicht – Werkzeuge anpassen, hinzufügen oder neu anordnen. Werkzeuge in den anderen Personas lassen sich auf selbige Weise bearbeiten.

Panels:

Über Panels lassen sich bestimmte Einstellungen wie zum Beispiel Pinsel oder Stifte festlegen. Je nach Projekt werden bestimmte Tools mehr eingesetzt als andere. Daher ist es praktisch im Vorfeld ein Panel zu lösen, um dann schnell darauf zurückgreifen zu können. Standardmäßig werden alle Panels im rechten Fensterbereich gegliedert, mit der Mouse lässt sich der gewünschte Bereich einfach lösen und wie gewünscht neu platzieren.

Ein weiteres wichtiges Panel ist der Bereich für Farben und Farbfelder. Oft werden im praktischen Umgang sowohl verschiedene Pinsel oder Stifte als auch Farben benötigt. Daher empfiehlt es sich, eine Gruppe aus mehreren einzelnen Panels anzulegen. Das vereinfacht den Workflow. Natürlich können diese Bereiche jederzeit ausgeblendet oder geschlossen werden.

Jetzt kann es los gehen

Mit diesen allgemeinen Grundfunktionen ist es einfacher Affinity Designer von Grund auf zu verstehen. Es erleichtert den Umgang mit Dokumenten. Mit dem Neuanlegen oder dem Öffnen von Dokumenten kann der Anwender nun in den praktischen Bereich des Grafikdesigns wechseln und sich an den ersten kreativen Versuchen ausprobieren. Das heißt: üben, üben, üben.

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