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Apple MacBook (Pro) nachrüsten: Diese Möglichkeiten gibt es

Aufrüsten statt neu kaufen: Was auf der einen Seite Geld spart, bringt auf der anderen Seite auch erhebliche Leistungsvorteile. Außerdem verlängern User mit dem passenden Upgrade die Lebenszeit ihres Rechners um mehrere Jahre – es kann sich also durchaus lohnen. Dabei sind selbst Apple-Notebooks bestimmter Generationen flexibel nachrüstbar. Wir geben einen Überblick über lohnenswerte Optionen für Nutzer.

Der Prozessor: Leider fest eingelötet

Bei nahezu jedem Desktop-Rechner kann die CPU – das Herzstück und für die Rechenleistung verantwortlich – einfach aus dem Mainboard herausgenommen und gegen ein anderes Modell mit gleichem Sockel getauscht werden. Bei Notebooks ist dieses Vorhaben, abgesehen von teuren Gaming-Maschinen, leider aussichtslos. Denn aus wirtschaftlichen und Platzgründen verlöten die meisten Hersteller ihre Prozessoren auf der Hauptplatine.

Neben dem finanziellen Aspekt steckt dahinter auch Überlegungen rund um die Stabilität. Denn eine CPU, die nur im Sockel liegt und nicht fest verlötet ist, ist unter Umständen anfälliger für Beschädigungen durch den Transport.

Hier gibt es also praktisch nur eine Möglichkeit: Das gesamte Mainboard des MacBooks gegen eines mit schnellerer CPU auszutauschen. Dieser Weg ist aber erstens nur für erfahrene User zu empfehlen und zweitens mit erheblich höheren Kosten als der reine Prozessortausch verbunden. Wer nicht an der aufwendigen Bastelei interessiert ist, tut hier besser daran, sein MacBook zu verkaufen und gegen ein neueres Modell zu ersetzen!

Der Grafikchip: Diverse Möglichkeiten durch externe Komponenten

Die flache Bauweise der meisten MacBooks sorgt dafür, dass auch der Grafikchip fest mit dem Mainboard verlötet ist. Das macht einen Austausch, wie er bei Desktop-Rechnern ohne Probleme möglich ist, leider auch hier zur nahezu unlösbaren Herausforderung.

Hier gibt es aber – anders als bei der CPU – diverse externe Komponenten, sogenannte eGPUs. Das sind Grafikkarten, die nicht fest im Rechner verbaut, sondern via Thunderbolt mit dem MacBook verbunden werden. Dieser Anschluss bietet mit dem PCI-Slot vergleichbare Übertragungsraten und ermöglicht daher ein verhältnismäßig einfaches Aufrüsten des MacBooks. Der Nachteil liegt hier natürlich auf der Hand: eGPUs sorgen für eine erheblich eingeschränkte Mobilität.

Der Arbeitsspeicher: Unterschiedliche Aufrüstmöglichkeiten

Beim Arbeitsspeicher (RAM; Random Access Memory), der für die Zwischenspeicherung von Daten im laufenden Betrieb verantwortlich ist, gilt grundsätzlich die Maxime: Zu viel gibt es nicht! Ist dagegen zu wenig Arbeitsspeicher verbaut, müssen Daten gegebenenfalls auf dem regulären Laufwerk des Notebooks gespeichert werden, was zu erheblichen Einbußen bei der Leistungsfähigkeit führt. Daher lohnt sich die Aufrüstung des RAMs nahezu immer.

Leider bietet Apple ab dem 2012er-MacBook keine Möglichkeit mehr, den Arbeitsspeicher direkt auf dem Mainboard auszutauschen. Auch hier ist der Kauf einer neuen Platine notwendig, was sich – wie oben angedeutet – für die wenigsten User lohnt.Allerdings bestehen diese Einschränkungen bei den Macs, also den Desktop-Rechnern aus dem Hause Apple, nicht. Hier kann der Arbeitsspeicher grundsätzlich nach Belieben ausgetauscht werden, wobei hier die Kompatibilität zu prüfen ist.

HDD durch SSD ersetzen: Geschwindigkeits-Boost für jedes MacBook

Glücklicherweise sind die meisten Notebooks – so auch die Apple-Modelle – mittlerweile mit schnellen SSDs oder sogar einer M.2 SSD ausgestattet. Eine SSD bietet gegenüber ihrem mechanischen Konterpart, der HDD, zahlreiche Vorteile:

  • Gleichzeitiges Lesen und Schreiben von Daten möglich
  • Wesentlich schnellere Geschwindigkeiten
  • Keine mechanischen Bauteile und daher verschleißfrei

Dabei ist der Einbau einer SSD bei allen MacBook-Modellen möglich und verursacht dabei kaum Aufwand. Um ihr MacBook auf diese Weise zu beschleunigen, gehen User in dieser Reihenfolge vor:

  1. Daten sichern: Zunächst gilt es, alle Daten auf der alten Festplatte zu sichern. Hierfür eignen sich externe Festplatten.
  2. Notebook ausschalten: Nun wird das MacBook ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt.
  3. Gehäuse öffnen: Im Anschluss öffnen User das Gehäuse und bauen die alte Festplatte aus. Dazu sind die entsprechenden Schrauben zu lösen.
  4. Nun wird die neue SSD angeschlossen und wie die alte Festplatte verschraubt. Durch den genormten Formfaktor stimmen die vorgebohrten Löcher immer überein.
  5. Funktionstest: Wurde der Einbau richtig vorgenommen, lässt sich das MacBook ganz normal starten. Nun muss nur noch MacOS wieder installiert und die vorher gesicherten Daten überspielt werden. Fertig!

Akku tauschen: Nur bei älteren Modellen möglich

Egal ob bei den AirPods, dem iPad oder dem iPhone: Jeder User weiß, dass der Akku mit der Zeit an Kapazität verliert. Daher kann es sich durchaus lohnen, die Batterie bei entsprechendem Verschleiß auszutauschen. Besonders bei älteren Modellen ist das ohne größere Probleme und mit wenigen Handgriffen möglich. Durch die immer kompaktere Bauweise der neuen MacBooks hat sich aber auch der eigenständige Akkutausch erledigt – dazu ist nun entweder mehr Expertise oder die Hilfe eines Experten notwendig.

Fazit: Es kommt auf das Modell an!

Wie bei allen Notebooks und Desktop-PCs, ist auch bei MacBooks die Aufrüstung eine nennenswerte Überlegung. Allerdings hat Apple die Möglichkeiten für User in den letzten Jahren immer weiter eingeschränkt – bedingt vor allem durch eine immer dünnere und platzsparendere Bauweise. Insbesondere bei der SSD und beim Akku gibt es aber auch heute noch Möglichkeiten, diese mit vergleichsweise wenig Aufwand zu wechseln!

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