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MacBook mit Touchbar: Lieb es oder lass es

Von den einen geliebt, von den anderen gehasst. Nicht weniger dramatisch könnte man das Dasein der Touchbar auf Apples MacBook Pros beschreiben. Doch warum genau scheiden sich an ihr die Geister? Dem gehen wir in diesem Artikel auf den Grund und fragen uns außerdem, ob die Touchbar eine Zukunft hat.

MacBook Pro mit Touchbar
MacBook Pro mit Touchbar, Bild: Unsplash

Die Geschichte der Touchbar

Im Jahr 2016 hat Apple die ersten MacBook Pro Modelle mit Touchbar vorgestellt. Der Grund damals: Apple wollte mal wieder etwas Neues machen und hat die Funktionstasten mehr oder weniger als veraltet angesehen. Sie stammen aus einer Zeit, in der der Platz auf den Tastaturen begrenzt war und aufgrund von mechanischen Tastaturen jede Taste nur ein Zeichen setzen konnte. Mit der Zeit und weiteren Entwicklungen sind Tastaturen jedoch vielfältiger geworden, sodass eine starre Zeile mit Funktionstasten – aus Apples Sicht – überflüssig geworden ist.

Mehr Flexibilität: Die Vorteile der Touchbar

Zumindest teilweise, denn Apple verkauft neben den MacBook Pro Modellen immer noch MacBooks ohne Touchbar – dafür mit Funktionstasten. Daraus lässt sich schließen, dass Apple die Touchbar gezielt an die Poweruser, die „Pro-Nutzenden“ adressiert hat. Der große Vorteil nämlich, auf wenig Platz sehr viele zusätzlichen Funktionen anbieten zu können, scheint auf den ersten Blick wie gemacht für Programmierende und andere, die mit der Arbeit an ihren Pro Modellen ihr Geld verdienen. Warum das nicht der Fall ist, sehen wir, wenn wir uns die Nachteile genauer anschauen.

Aus Entwicklersicht: Die Nachteile der Touchbar

Genau jene Poweruser vermitteln den Eindruck, von der Touchbar ganz und gar nicht angetan zu sein. Zu viele negative Aspekte können sie ins Feld führen.

  • Unterbrechung des eigenen Workflows: Jemand, der sein ganzes Leben lang mit dem 10-Finger-System auf unterschiedlichsten Tastaturen getippt hat, wird sich beim plötzlichen Wegfallen der Funktionstasten oft in Situationen wieder finden, in denen er den Blick vom Bildschirm hin zu einer Tastatur bewegen muss, auf der sich unterschiedlichste Funktionen ständig neu platzieren. Das stört das flüssige Schreiben und Arbeiten.
  • Die Idee der Touchbar ist gut. Doch wie bei vielen Änderungen Apples sind es vorerst nur die hauseigenen Apps, die darauf zugeschnitten sind. Drittanbieter-Apps reagieren – wenn überhaupt – sehr verzögert auf die neuen Möglichkeiten. Dadurch wurde viel Potenzial verschenkt.
  • Der letzte und wichtigste Punkt der Poweruser gegen die Touchbar ist, dass die feststehenden Funktionstasten ein wichtiger Bestandteil für die Arbeit des Programmierens ist. Das Wegfallen dieser stört den Workflow genauso sehr wie der erste Punkt.

Fazit

Die Kontra-Punkte sind nach dieser Gegenüberstellung deutlich in der Überzahl, in ihrer Zielgruppe scheint die Touchbar nicht wirklich auf Begeisterung gestoßen zu sein. Vielleicht ist auch das der Grund, aus dem es die Touchbar nicht in die aktuellen MacBook Pro Modelle mit hauseigenem M-Chip geschafft haben. Diese haben einige Features, welche die Community in den letzten Jahren lautstark gefordert hatte. Dazu gehören die Rückkehr mehrere Anschlüsse, der MagSafe Ladefunktion sowie der Funktionstasten – was gleichbedeutend mit dem Verschwinden der Touchbar ist. Einen Trost gibt es für die Touchbar-Fans. Das Einstiegsmodell der MacBook Pro Reihe mit Intel-Prozessor hat sie nach wie vor. Wie lange sie bleibt, steht in den Sternen.

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